Kunst, Farbe, Märchen und Träume

 

 als Sprache in

 

Kommunikation, Therapie und Pädagogik

 

 

© Text und Bild – Judith Machacek

 

 

 

Knospe am Röhrensee / Bayreuth (c) Judith Machacek

 

 

 

3. April 2020

 

 

"Hoffnung ist eine gute Sache...."

 

(dieses Zitat, das verschiedenste Menschen für sich als Urheber beanspruchen), passt gut zu diesem Foto. Aufgenommen gestern, in einer stillen Pausenminute, in meiner Solo-Laufrunde.

 

Auch ich, seit 9 Jahren als hauptberuflich freischaffend Solo-Selbständige, alleinerziehend und für Bildungseinrichtungen und Kliniken arbeitend, sowie für Menschen mit psychischen und geistigen Besonderheiten, habe aktuell keine Aufträge mehr. Corona. Die Einrichtungen sind entweder bis auf weiteres geschlossen oder ich gehöre nicht zu den lebensrelevanten Berufen, die aktuell mit Menschen in Kliniken arbeiten dürfen. Eigentlich ein Grund, in die völlige Verzweiflung zu versinken. Wie soll man das überstehen?

 

Die Welt im "Freien Fall"?

 

Ja, das fühlt sich so an. Meine eigene Welt, war die letzten 3 Jahre schon im freien Fall. Seit dem Moment, in dem meine Tochter mit fast 21 Jahren starb. Von jetzt auf gleich. Ich kenne den "Worst Case", ich weiß wie es sich anfühlt, gefühlt bei Null anzufangen, mit nichts mehr sicher rechnen zu können, wenn beruflich, privat, gesundheitlich und familiär alles zusammenbricht. Es macht mir keine Angst mehr. Ich lebe von jetzt auf gleich, von morgens bis abends, immer die nächsten 24 Stunden. Seit dem 28. Februar 2017 zählen ausschließlich  zwei Dinge für mich: das, was der Mensch tut und das, was er fühlt. Handeln und liebevolle Bindung, Liebe. Alles andere ist ersetzbar. Und selbst hier ist genug Raum, für Schmerz und Leid. Worte die nicht gelebt werden, sind nur schöner Schein. Ich bin sehr bescheiden geworden, freue mich noch mehr an Kleinigkeiten als früher. Freundschaften und stabile Beziehungen haben einen großen Stellenwert für mich. Ich bin dankbar, die Menschen um mich zu haben, mit denen ich in gutem Kontakt bin. Die aus meiner Vergangenheit und für die, die dazugekommen sind. Gerade mit äußerlichem Abstand. Meine Gesundheit ist noch immer nicht wieder völlig intakt, aber es geht aufwärts, auch dank einer sehr guten Reha, auf die ich lange warten musste.

 

Ist alles im Leben Zufall oder nichts davon?

 

Ich habe mich für Zweites entschieden. So nehme ich gerade vieles, was zufällig scheint, als wäre es EXTRA und nur für mich! Das Licht, das gerade so wunderschön durch die Bäume bricht. Der unbekannte Mensch, der mich anlächelt. Der Bote, der etwas lang Bestelltes im richtigen Moment liefert, mein Zahnarzt, der noch immer Dienst tut. Ich darf zum Sport alleine und geschützt das Haus verlassen, Es gibt meinen kleinen Garten hinter meiner Wohnung, in dem ich meine Seele baumeln lassen kann, ich hätte Benzin imTank, wenn ich  dringend auf mein Auto angewiesen wäre. Das Elementarste darüberhinaus da. 

 

Als ich vorgestern, am Geburtstag meiner verstorbenen Tochter auf dem Weg zum Friedhof war, machte sich plötzlich ein "Happy Birthday" auf dem MP3 Player selbständig. Ich benutze seit kurzem ihren zum Laufen und sie hatte wohl diese Erinnerung eingestellt. Das war wie ein unerwarteter Gruß vom Himmel an diesem einsamen Tag. In den Nachrichten werden wir gebeten, uns einen einfachen Mundschutz zu nähen um andere und auch uns selbst zu schützen. Ich habe Tage gezögert und dann die Nähmaschine vom Dachboden geholt. Sie gehörte Leonie. Ich hatte sie ihr erst 10 Wochen vor ihrem Tod zu Weihnachten geschenkt. Als ich ihr Studentenzimmer ausräumen musste, steckte noch das Fußpedal der Maschine in der Steckdose. Es war schwer, ihre kleinen gut geordneten Kisten das 1. Mal wieder zu öffnen. Es war schwer, ihr in der 1. Klasse selbstgenähtes Nadelkissen in die Hand zu nehmen oder mich zu fragen, was sie wohl mit dieser wunderschönen  Wolle gerade am Häkeln war? In ihren Kisten fand ich Stoffe zum Nähen und alles was nötig ist, selbst 3 Päckchen Gummilitze, hier gerade überall ausverkauft. Und ich fand noch etwas in ihren Sachen….. ein neues Fläschchen Hand-Desinfektionsmittel. Und wieder mal frage ich mich……wie viel  ein Mensch in die Zukunft wissen oder ahnen kann?

 

Vor zwei Tagen, am 1. April, bekam ich unerwartet Post von „future.org“ . Man kann sich dort selbst fiktive Briefe schreiben und sich diese zu einem Wahlzeitpunkt in der Zukunft zustellen lassen. Ich hatte darüber direkt an „MEINE Zukunft“ geschrieben, und dies bis heute völlig vergessen. Voll Bitterkeit, Wut, Trauer und Verzweiflung. Und am Ende mit einem Funken Hoffnung. Ich habe noch eine jüngere Tochter und als Mutter versucht man nicht aufzugeben. Man fragt sich, was gebe ich sonst meinem lebenden Kind damit mit? Aber wirklich aufgestanden war ich nach dem Tod ihrer Schwester nicht mehr. Das Kapitulieren (so habe ich es empfunden - heute weiß ich, es ist das Annehmen von....) vor der Ohmacht und dem Schmerz und den Tatsachen, wollte ich mir nicht eingestehen. So hatte ich mich mit der Zukunft in meinen Zeilen darauf geeinigt, dass „Hoffnung“ der kleinste gemeinsame Nenner zwischen uns sein könnte, denn zu mehr war ich zu jenem Zeitpunkt, nicht in der Lage.

 

Und nun, gerade jetzt zu Corona Zeiten, empfinde ich mich voller Hoffnung und bin dem Leben dankbar wie lange nicht mehr. Vor allem dafür, dass ich fast 21 Jahre Zeit mit meiner Tochter verbringen durfte. Für all die schönen Erinnerungen und Zufälle, die mir jetzt wieder begegnen. Dafür, dass ich noch eine jüngere Tochter habe, die ich ebenso liebe (und die darauf besteht, dass ich in meinem Zeilen nie wirklich etwas zu ihr preisgebe und das akzeptiere ich). Dafür, dass ich erfahren durfte, dass wenn gar nichts mehr geht, ich trotzdem irgendwie getragen wurde. Sebst wenn dieses "getragen sein" anders war und erst in der Rückschau erkennbar, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich habe meinen ganz persönlichen "Freien Fall" überlebt und habe gerade jetzt wieder Freude daran, dass ich noch immer am Leben bin. Und all dies, nimmt meiner Wut über den Tod meines Kindes und die Begleitumstände, die ich oft noch in mir trage, gerade ganz viel Raum. 

 

Danke.

 

Ja, Hoffnung ist eine gute Sache. 

 

 

 

 

 

 

 

16. März 2020

 

Gedichte von Erich Fried liebe ich.

 

Was es ist (von Erich Fried)

 

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung

Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst

Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz

Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung

Es ist was es ist
sagt die Liebe

 

 

 

 

06. Dezember 2019

 

Für mein Himmelskind Leonie (20)

 

Nikolausmorgen…. Frühmorgens tat ich immer etwas in deinen Schuh oder Strumpf, als du älter warst, gab es ein kleines Präsent. Ich erinnere wie gestern deine Vorfreude und deinen Dank. Zu Weihnachten 2016 hast du selbst mir eine Schachtel geschenkt mit lauter kleinen Geschenken. Jedes mit einem handgeschriebenen Zettel bestückt. Fast wie ein Adventskalender für die Zukunft. Dein Gedanke, mir immer wieder etwas herausnehmen zu können und mich daran zu erfreuen. Hätte ich da schon gewusst, dass dies dein letztes Geschenk an mich auf dieser Erde ist, ich hätte nur jedes Jahr eines genommen. 

 

Ich kann dir keinen gefüllten Strumpf in den Himmel schicken mein Kind, aber ich kann dir und der Welt sagen, wie sehr ich dich liebe und ebenso vermisse.

Unendlich. Jeder darf das wissen. Bist ganz nah in meinem Herzen.

 

Mama

 

 

 

 

 

Ein Bild oder auch zwei oder drei.......

 

Meine Bilder sind mit viel Herz und Hingabe gemalt. Eindruck und Ausdruck, Stimmungen schaffen und wiedergeben. Die Sinne berühren, eigene Fantasien anregen oder zum Wohlfühlen einladen  - das ist meine Intention. Ich male aus Freude, zur Entlastung, aus Neugier an der Komposition und um der Kunst und des Malens willen.

 

Bitte fragen Sie über "Kontakt" nach näheren Einzelheiten. Sie sind auf guter Leinwand, Platte oder auf festem Aquarellbogen (oft 50x70cm) gearbeitet und können erworben werden. Ich trage die Farben meist direkt mit den Fingern oder Schwämmchen auf den Malgrund auf. Die wenigsten Bilder sind mit Pinsel entstanden, dabei geht mir schnell das Gefühl für ein Bild verloren. Die verschiedenen Konsistenzen direkt in meinen Händen zu spüren, ist mir wichtig. Dementsprechend sehe ich oft aus :).

 

Ich verarbeite fast auschießlich Lukas Studio Acryl Farben, Pastellkreiden von Jaxon und Schmincke, Kohle, verschiedenste Strukturpasten, Grundierungen, verflüssigte Acryllasuren und anderes. 

 

Bilder © / Das Original ist natürlich ohne Namenseintrag.

 

Herzlichen Gruß, 

 

Judith Machacek

 

 

 

18. Juli 2019

 

Es gibt Siege die erhöhen 

und Siege die erniedrigen. 

Es gibt Niederlagen die töten 

und Niederlagen die auferwecken. 

Das Leben drückt sich nicht im Zustand aus, 

sondern im Verhalten. 

 

Verfasser mir unbekannt

 

 

 

19.Juni 2019

 

Heute morgen ergab sich in meinem beruflichen Kontext das Thema "Würde". Ein spontanes Plädoyer:

 

 

 

WÜRDE

 

Begegnet uns in einem aufrichtigen Lächeln am Morgen.Trägt sich in unser Herz durch achtsame Berührung. Ist ein freundlicher Klang in der Stimme unseres Gegenübers. Ist eine ungefragt geöffnete Tür, die sich leise wieder schließt, wenn wir Zeit für uns brauchen.

 

WÜRDE

 

Ist das Respektieren eines - "Nein" und das Anerkennen wollen von - "Anders“. Bringt so viel mehr mit, als nur den Moment. Ist Zuneigung zum Anderen, ist Liebe, weil ich selbst mir würdig bin. Ist eine Straße voller Möglichkeiten auf der so viel noch möglich ist.

 

WÜRDE

 

Ist Haltung. Ist wie ein Anzug, in den wir schlüpfen können, ist immer die Wahl. Wartet gegenwärtig mit jedem Gegenüber, atmet nicht auf Papier. Ist erfahrbar, teilbar und multipliziert sich, je mehr wir davon geben. Lebt durch uns selbst und mit dem anderen.

 

WÜRDE

 

Verliert sich an so vielen Wegesrändern, verstummt oft in lautem Geschrei und Ängsten. Versteckt sich vor dem übergroßen „Ich, ich, ich“, geht unter in Bequemlichkeiten. Neid und Gier machen sie mundtot, weint um so viele Möglichkeiten.

 

Und doch……

 

Unerschütterlich steht sie jeden Morgen erneut an unserem Bett. Erinnert uns an ihr Dasein. Möchte mit auf unsere Wege, wohin wir auch gehen.

 

W - ünschen

Ü  - berreichen

R  - espektieren

D  - emut

E  - rlauben

.

 

Judith Machacek 

 

 

 

 

5. Mai 2019

 

Erkennen

 

heißt nicht zerlegen, auch nicht erklären. Erkennen heißt Zugang zur Schau finden. Aber um zu schauen, muß man erst teilnehmen. Das ist eine harte Lehre. 

 

Antoine de Saint-Exupery

 

 

 

 

16. Januar 2019

 

 

Schreibimpuls "Was brauchst du"

.

Ein Meer einen Block einen Stift 

zu schreiben was mich bewegt und treibt und hält 

zögernd und voran und zurück 

Sorge und Hoffnung still und lebendig 

 

eine Seite den Kopf zu leeren

mit Füller lesbar machen und sichten 

ruhen lassen und verabschieden und auf den Weg bringen 

immer Gedachtes Zeit totschlägt

nur Gedachtes keinen eigenen Atem hat 

 

am Meer Weite spüren und treiben und fließen 

ankommen und bleiben und gehen und wiederkommen 

weiße Seiten mit Leben füllen

schreibend Vergangenes lösen und lassen

Raum schaffen für das was sein will

weiteratmen 

 

Judith Machacek

 

 

 

 

 

14. Januar 2019

 

 

Für meine 2017 verstorbene Tochter Leonie

 

Ich löschte das Licht, um den Schnee zu sehen. Und sah den Schnee durch das Fenster und sah den Mond. Doch dann sah ich, dass Schnee und Mond nur wieder Fenster sind, und durch dieses Fenster sahst Du mich an. 

 

Von Ernesto Cardenal. 

 

 

 

 

 

 

22. Dezember 2018

 

Der Weihnachtsbaum

 

Den Christbaum, in letzter Minute gekauft. Nur 10 Euro in der Tasche, 13 Jahre her. „Ein kleiner darf es sein, wir verreisen bald, es lohnt sich nicht“  - geschummelt war das, aber für mehr reichte unser Budget in jenem Jahr nicht. "Er hätte da einen, den gäbe es für nur 5 und zeigte uns ein Bäumchen. Gerade gewachsen, wirklich klein und seltsam anzuschauen. Unregelmäßige Zweige, Lücken überall, die Abstände zu eng oder zu weit, noch dazu stachelig. Der Händler war schon beim Einpacken, er hoffte wohl, es endlich los zu werden. „Moment, wir überlegen noch" und besahen andere. "Vielleicht geht es doch ein wenig schöner?“

 

Meine jüngere Tochter, damals noch nicht in der Schule, zupfte an meiner Jacke und sagte: „Du Mama, das Bäumchen liegt bestimmt schon die ganzen Wochen da und keiner will es haben. Wie es sich wohl fühlt? Es hat sich bestimmt genauso viel Mühe beim Wachsen gegeben, wie die anderen. Können wir es kaufen?“ Ein schöneres Argument konnte es nicht geben. Das Bäumchen wurde eingepackt und wir trugen es stolz nach Hause. Noch lange war es Gesprächsstoff .

 

Kinderherzen sehen Bäume anders. Diese Erinnerung wärmt jedes Jahr auf´s neue mein Herz.

 

Judith Machacek

 

 

 

 

 

"Vertrauen ist die stillste Form von Mut"

von Irmgard Erath

 

 

Fotografie Judith Machacek, Sony Spiegelreflex

 

 

7. Oktober 2018

 

 

"Sieh, wie alles so still ist drüben in der Unendlichkeit. Wie leise ziehen die Welten, wie still schimmern die Sonnen. Der große Ewige ruhet wie eine Quelle mit seiner überfließenden unendlichen Liebe mitten unter ihnen und erquickt und beruhigt alles."

Jean Paul

 

 

 

 

16.09.2018

 

 

Das Leben

 

Das Leben ist wie ein Hell-Dunkel. Ein tönernes Stimmengewirr aus laut und leise, hoch und tief. Hineingeboren in freudige Erwartung, in offene Sorge oder stille Verzweiflung? Wer weiß das schon. Das schützende Dunkel verlassen für ein „Ungewiss“ und ebenso ein „Ziel“. Welches, ist zu diesem Zeitpunkt tief verborgen. Ankommen in hoffentlich warmen und freundlichen Händen. Eine kleine Seele, ein Leben lang Zeit.

 

Feine Linien zeigen die Richtung, der jeweilige Ton entsteht aus uns selbst. Im Laufe der Zeit, eine erste, zarte Melodie, ein erkennbarer Rhythmus. Manches wird zum leidigen Muster, die Wiederholung zum Auftrag. Anderes wird uns lieb und teuer, die Lebenstöne für immer festhalten wollen.

 

Jedes Leben ein eigenes Stück, unbekannter Auftrag, unbestimmte Zeit. Jeder Tag ein Notenblatt. Leise Töne ebenso wichtig, wie laute. Das eine Leben gleich einer flüchtigen Notiz auf Löschpapier, das andere gewichtig und schwer, wie auf Leinen gedruckt.  Selbst der Titel erschließt sich uns erst am Ende, mit einem weisen Blick auf uns selbst. Der Blick der (Über-) Lebenden weiß längst nicht alles. Das Wissen der Toten teilen diese erst eines Tages mit uns.

 

Note um Note, Tag für Tag, schrieb ich an meinem eigenen Stück nur scheinbar selbstbestimmt. Plötzlich Pause, bitterer Verlust. Dunkle und tiefe Töne haben meine Melodie verändert.

 

 

Judith Machacek,

(geschrieben als verwaiste Mutter, 2018)

 

 

 

 

17.08.2018 

 

Lebensreise

 

Immer wieder bin ich tief berührt, wie Menschen mir ihre Lebensreise oder einen persönlichen Bildwunsch beschreiben. Vertrauen ist die Basis, wenn sich etwas in Farbe auf Leinwand finden darf.  Der Wunsch nach einem kleinen Boot, zu Wasser..... ? Gerne. Fragen wie: "Was hören Sie", "Welche Jahreszeit haben wir?", "Ist da ein Paddel und Platz für ein oder zwei Menschen?". "Ein kühles Gewässer oder ein warmer Ort?", "Kommt der Wind aus Ost oder Nord?"...... , so vieles mehr.....

 

Bilder entstehen, manche ziehen vorbei, andere bleiben. Erst in Gedanken, dann eine Ahnung, später ein Gefühl dazu. Bunte, beschreibende Worte, das Aussprechen all dessen..... - und langsam entsteht eine Stimmung, ein Ort der Erinnerung, der Träume, der....... -  oder des Abschieds. Für Aussentehende, die nicht darum wissen, zuerst nur ein Bild. Für die anderen, ein wichtiger Teil ihrer Geschichte. Nur selten hat es einen Titel. Ein wichtiges Wort, enthält es oft. 

 

Meine Art, miteinander zu arbeiten, wenn es mein Gegenüber aufgrund körperlicher oder anderer Einschränkungen selbst nicht mehr kann. 

 

 

 

30.07.2018

 

Ich schreibe seit langem für mich selbst und besuche seit 3 Jahren Schreibwerkstätten zum Kreativen- und Autobiographischen Schreiben. Eine Schreibanregung war: "Will ich wissen, wie es weitergeht?" - für mich in dem Gedanken geschrieben, ob ich wirklich, wissen will, was im Leben noch alles auf mich zukommt was ich bewältigen, auch noch etragen muss? Natürlich würde es mir Sicherheit geben, zu wissen, was mich trägt, mir Gutes wiederfährt und was gelingt. Das eine gibt es ohne das andere nicht. 

 

Im übergeordneten Sinn, um den es hier in den Zeilen, geht, möchte ich keinen Blick wagen. Vielleicht geht es Ihnen da anders... . 

 

 

 

Wenn ich wüßte, wie es weitergeht....

 

Wenn ich wüsste, wie es weitergeht, ……

wäre ich ein Dankbarer oder Klagender,

ein Sorgenfreier oder Ängstlicher.

Wäre ich voller Demut oder Unverstand,

ein Erinnerer oder Träumer.

 

Wen ich wüsste, wie es weitergeht, …..

würde ich singen oder toben,

lieben oder lassen.

Würde ich schenken oder horten

glauben oder taumeln.

 

Wenn ich wüsste, wie es weitergeht, ….

hätte mein Lebensbuch bereits einen Titel und ein Ende,

wäre ich ein Lebens-Wissender, statt ein Lebens-Lebender.

 

Will ich wissen, wie es weitergeht?

 

Nein.

 

 

 

27.06.2018 

 

Die Liebe lehrt mich

 

Die Liebe lehrt mich, dass ich Alles bin.

Die Weisheit lehrt mich, dass ich Nichts bin.

Dazwischen verläuft mein Leben.

 

(Sri Nisargadatta Maharaj)

 

 

 

16.06.2018

 

 "Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."

 

Rainer Maria Rilke

 

 

 

10.06.2018

 

Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was er empfindet, macht das Leben des Künstlers aus. 

 

Max Klinger

 

 

 

4. Juni 2018

 

Für meine Tochter Leonie ( +20 /2017)

 

In meiner Liebe bist du mir nah, weniger in meinem Schmerz. Vor allem im Wertschätzen dessen, was gewesen - nicht nur im schmerzhaften Vermissen. Ich spüre dich in Bildern und Zeilen der Hoffnung. In Worten der Bitterkeit liegt oft Schweigen. ich entdecke dich an unerwartet lebendigen Orten. Bist mir nah in Gesten und Fügungen, wie zufällig. 

 

Wenn ich lächle, dann lächelst du mit. Wenn ich weine, dann weinst du manchmal mit? Auf meine Fragen hin, gibst du mir Antworten, ich selbst muss sie finden, ich weiß. Gestern ist vorbei, vergeblich dich darin zu suchen. Es wäre, wie aus Erinnerungen ein Museum zimmern, ein lebloser Raum. Das ist nicht das, was ich meine. Lernen, dich im Heute, im Jetzt und im Hier zu "sehen".

 

Alles was zählt ist die Liebe. Sie bleibt und ist. Du, genauso nah an meiner Seite. Anders. 

 

Mama

 

 

 

 

 

 

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